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Eesti Jaakobitee Etappe 1 – Tallinn nach Saku

Der Tag fing schon fast wie in einer spanischen Herberge an. Mit Tütengeraschel. Die Nacht im Hostel war stickig und daher nicht so erholsam. Gegen 6:30 Uhr waren die ersten wach und damit war auch ich wach obwohl ich erst um 7 Uhr aufstehen wollte.

Irgendwie war ich trotz einer ganzen geschlafenen Nacht nicht wirklich erholt, und merkte schnell, dass mich das noch den ganzen Tag verfolgen würde. Obwohl es angeblich in der Herberge ab 8 Uhr ein Frühstück gab, schlug ich das aus und begann meine Sachen zu sortieren, und loszulaufen.

Der Weg führte vom Tallinner Dom aus in den Süden der Stadt, und hinaus zu der Stadtgrenze von Tallinn. Entlang einer ziemlich vollen Straße mit viel Verkehr wurde es Stück für Stück immer weniger. Am Ende gab es keine Designer Gebäude mehr zu sehen, sondern plattenbauähnliche Gebäude in denen die Tallinner abseits vom Tourismus wohnen.

Wegmarkierungen
Der erste Gelbe Pfeil dieser Reise

Nach Tallinn kommt man in ein Wald Richtung Nōmme, wo ist zum ersten Mal eine Steigung hinaufgehen mit 110 Treppenstufen. Bereits morgens war es sehr warm, im Laufe des Tages würde es ungefähr 30 Grad warm sein. Gepaart mit zwei schlecht geschlafenen Nächten und einem schweren Rucksack, erahnte ich das obwohl die Strecke nur 24 Kilometer lang war, es kein leichter Tag werden würde.

110 Treppenstufen, mehr Steigung erwarte ich nicht

Als ich dann Tallinn endlich hinter mir gelassen hatte, wurde auch die Strecke ruhiger und grüner. Über einen Steg ging es durch den der teilweise links und rechts von Wasser umrandet war. Als ich eine raupe auf meinem weg fand nutze ich den moment um bestimmt 20 Minuten Fotos zu inszenieren. Mit auf dem Bild die Raupe ich und natürlich das ganze Grün. Es war so warm mir lief richtig der Schweiß. 

An einem Aussichtspunkt mit einem hölzernen Aussichtsturm begegnete mir ein junges Pärchen. Zu meiner Überraschung grüßte mich die Frau mit buen camino. Ich war so perplex dass ich fast mit Gracias antworten wollte, ich aber dann doch ein Thank you herausbrachte. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.

Estland ist grün

Am selben Ort gönnte ich mir noch eine ausführliche Pause, denn die brauchte ich bei diesem Temperaturen wirklich. Meine schulter taten wie und obwohl ich keine hunger hatte aß ich ein ganzes Sandwich. Mein Körper brauchte einfach doch die Energie und jede menge Flüssigkeit. 

Auf der Strecke gab es mehrere Kirchen die man sich ansehen konnte, leider waren eigentlich alle geschlossen und ich konnte keinen finden der mir einen Stempel hätte geben können. Nach Nomme kqm man wieder in einen Wald was ich schnell in eine Schotterstraße im Wald verwandele. Ich habe den Verdacht, dass dies ein altes ehemaliges Militärgelände ist. Alte Stacheldrahtrückstände sprechen davon und in der Entfernung konnte ich irgendwie Schüsse hören.

 

Viele Kirchen auf der Etappe.

Nach gefühlt einer Ewigkeit und glühender Wärme auf dem Boden durch die Sonne, erreichte ich endlich wieder Zivilisation. An einer Tankstelle kurz vor Saku, musste ich völlig erschöpft Pause machen und mir erst einmal Flüssigkeit und Mineralien zuführen.

Lifesaver…

Kurz danach erreichte ich endlich Saku und auch eine Einkaufsmöglichkeit, wo ich mich für den Abend und den nächsten Morgen eindeckte. An der Kirche angekommen rief ich Magne an, den Priester von Saku. Leider war er verhindert und musste noch einen Termin wahrnehmen, und konnte erst am Abend vorbeikommen er erklärte mir aber übers Telefon wie ich in die Kirche kam. Auch wo die Duschen waren und wo ich mein Essen zubereiten konnte und wo ich natürlich auch mein Bett aufschlagen konnte. Er hatte bereits ein Klappbett oben auf der Empore des Gebetsraumes der Kirche für mich aufgestellt, wo ich heute Nacht hoffentlich einen ruhigen Schlaf haben werde. 

Hab mich aber anständig benommen…

Tatsächlich habe ich noch nie in einer Kirche geschlafen und bin schon irgendwie ein wenig aufgeregt, wie diese Nacht ausfallen wird.

Obwohl es jetzt erst 19 Uhr Abend ist, bin ich doch ziemlich erschöpft und merke meinen Körper und die 24 km die ich heute gelaufen bin. Magne der Pastor der Gemeinde will mich um 21:00 Uhr noch begrüßen kommen, dann wird es 22 Uhr. Irgendwo davor bin ich mal eingeschlafen, so fertig bin ich.

St Toomas in Saku

Magne heißt mich dann willkommen und erzählt mir noch etwas über die Kirche welche sehr neu gebaut ist und noch immer nicht ganz fertig ist (Foto trage ich nach) , und den Weg. Gibt nur Tipps für eine Badestelle für den nächsten Tag. Das erinnert mich daran was mir Liina ans Herz gelegt hat. ‚Du musst mindestens einmal nackt baden auf deiner Tour!‘ Das behalte ich aber für mich gegenüber Magne.

Gegen 23 Uhr liege ich wieder im Bett und lausche den Geräuschen der Kirche. Auch die scheint zu atmen, ein und aus. Knackt mal hier, ächzt mal da. Ich bin zu müde um mir Horrorszenarien auszumalen…

Trotz allen anfänglichen Schmerzen wie auf jedem Jakobsweg, war es heute in erster guter Tag mit einem schönen Abschluss hier in Saku mit allen möglichen Annehmlichkeiten. 

Wir lesen uns morgen.

Eine Antwort zu „Eesti Jaakobitee Etappe 1 – Tallinn nach Saku”.

  1. […] 6. augustist Eesti Jaakobiteel Tallinnast Iklani. Oma elamusi ja kogemusi kajastab ta oma blogis https://samwanderthalt.wordpress.com/2022/08/06/esti-jaakobitee-etappe-1-tallinn-nach-saku/ , Youtube’s ja […]

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